Alle Arbeiten sind, ausgehend von dem Begriff ‚Lager,‘ in einem narrativem Wechselspiel von Worten und Aktivitäten entstanden.
Der entscheidende Impuls, der zur der Gründung der Künstlergruppe Lagerstatt führte, war ein Bedürfnis nach Autonomie. Wir wollten eine Form finden, die uns unmittelbar handlungsfähig machen konnte, unabhängig von Zustimmungen seitens Dritter, seien es Institutionen oder Personen.
Beim Blättern in einer Etymologie fanden wir den Begriff ‚Lager‘, schnell erkannten wir, dass sein Bedeutungsumfang den Absichten entsprach.
Insbesondere die soziale und zeitliche Dimension, die in seiner ersten Bedeutung liegt, gab den Auschlag für unsere Wahl. Als Name für unsere Gruppe schien uns allerdings der Begriff ‚Lagerstatt‘ geeigneter. Zum einen aus phonetischen Gründen, zum anderen aufgrund seiner Bedeutung als Schalfstätte einer Person.
Im Dezember 1989 errichteten wir unser erstes Lager in der Feldstrasse 54 in Hamburg St. Pauli, in einem von uns angemieteten leerstehendem Lagerhaus. Für die Bestimmung der Dauer, bildeten wir ein Vielfaches von 4' 33'', unter der Vorgabe, mindestens auf einen Zeitraum von 3 Tage zu kommen. Das erschien uns als ein notwendiges zeitliches Minimum um Präsenz entfalten zu können.
Nach einigen Operationen entschlossen wir uns für 75 Stunden und 33 Minuten. Weitere formgebende Regeln waren:
Im Laufe der Jahre haben sich die Lagersatt Mitglieder unterschiedlich stark beteiligt , seit 2011 arbeite ich allein.
Christoph Büch, 2016